Dieser Bericht zeigt die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Einbau des Motors und der Avionik (Kabelbaum und Instrumente)

So ein Flugzeug zu bauen ist sehr faszinierend! Es gibt aber auch Arbeiten, die liegen einem nicht und die macht man demzufolge auch nicht mit viel Freude.

Gut dass man gute Freunde hat: Ernst hat sich angeboten, mich bei den Kunststoffarbeiten zu unterstützen. Nicht nur hat er eine Riesenerfahrung damit, er hat vor ein paar Jahren einen wunderschönen Jabiru gebaut, er beherscht den Umgang mit Kunststoffen wie kein anderer! Hier harzen wir zusammen den Rahmen für das Capod.

…..wie gesagt, nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Die Haube stand dann auch eine Weile in der Werkstatt und verzeichnete keine Baufortschritte. Ernst war dann anlässlich eines Besuches etwas konsterniert über den mangelnden Fortschritt und entschied kurzerhand, das Teil mitzunehmen!

Nach dem nächsten Besuch beim Maler sah die Haube dann wunderschön aus. Herzlichen Dank, Ernst!

Die Herstellung der Fuelleitungen ist spannend und eine schöne Arbeit. Man muss einfach darauf achten, dass man vor dem Biegen die blauen Teile in der richtigen Reihenfolge schon auf dem Röhrli hat! 😉

Beim Einbau der Filter und Pumpen kam grosse Freude auf, aber als ich fertig war, hat Rotax eine Herstelleranweisung veröffentlicht, in dieser stand, dass die Pumpen einen Fabrikationsfehler hätten und ausgetauscht werden müssen.

Man beachte den kleinen Unterschied: Diese Schraube für die Treibstoffverteilung wurde falsch geliefert und muss ebenfalls ausgetauscht werden.

Einpassen der Mittelkonsole. Schnell wird klar, dass diese Teile vor dem definitiven Einbau fertig bemalt sein müssen.

Von Vans nicht vorgesehen ist der Einbau einer Park-Bremse. Hier das Ventil der beiden Leitungen für die linke und rechte Radbremse.

Ende September 2019 kommt der lange ersehnte Engine-Kit, ein paar Wochen später wird auch der Avionic – Kit geliefert.

Der Flaschenzug kennt das: Er hat schon den Motor vom Kitfox und vom CH7 zuverlässig hochgehoben.

Diese Motoren-Installation ist mit Abstand die einfachste: Sehr gut durchdacht vom Engineering, begleitet von einer genaue Anleitung!

Öl wird eingefüllt und der Kreislauf wird entlüftet. Das Kühlwasser wird eingefüllt und das System auf Dichtheit überprüft. Bestanden, Anzeige auch nach 10 Minuten noch konstant.

Die nächste Arbeit ist die provisorische Montage des Propellers und die Anpassung des Spinners.

Auch hier ermöglicht eine genaue Anleitung ein schönes Resultat.

Eine Spezialität beim RV12 ist die Anordnung des Pitot-Rohres (Staurohr, wird zur Messung der Fluggeschwindigkeit gebraucht): Es wird durch den drehenden Spinner geführt. Der kleine braune Ring ist ein Keramiklager, dieses sorgt für eine möglichst kleine Reibung.

In der Zwischenzeit sind auch die beiden flexiblen Bremsleitungen angekommen. Ich montiere diese anstelle von vom Hersteller vorgesehenen Alurohren. Dies vereinfacht später die Wartung der Bremsen und das Montieren der Radverkleidungen.

Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, die Servos für den Autopiloten einzubauen. Hier das Rollservo.

….hier das Pitchservo.

Im Instrumentenbrett fehlen noch drei Ausschnitte.

Ich möchte zusätzlich ein Flarm (Link) einbauen (linkes Loch), ich brauche zusätzlich einen Standby Geschwindigkeits- und Höhenmesser (mittleres Loch, BAZL-Vorschrift) und das rechte Loch ist für den Magnetkompass bestimmt.

Hier der vorgesehene Aufbau von der Rückseite betrachtet.

Wieder bei der Firma Thalmann, Teile zuhause vorbereitet und jetzt bereit für die Bemalung.

Malermeister Tasim bei der Arbeit.

Wieder zuhause, werden sie zusammen mit dem in der Zwischenzeit auch von der Firma Steinair eingetroffenem Kabelbaum eingebaut.

Die beiden Ventilatoren sind für die Kühlung der Instrumente: Der eine saugt die Luft ein, der andere bläst sie aus.

Instrumentenpanel auch eingebaut. Der aluminiumfarbige Knopf ist der Seilzug für die Parkbremse.

Centerpanel: Die beiden schwarzen Knöpfe sind die Seilzüge für die Klappen der Kabinenheizung. Freue mich schon auf die warmen Füsse im Winter!

Auch das ELT wird jetzt eingebaut. (Notsender, sendet nach einem Aufschlag automatisch zusammen mit der Position ein Notsignal aus, kann selbstverständlich nach einer Notlandung auch manuell eingeschaltet werden.)

Freude: Das erste Mal Strom auf dem System! Fast alles läuft auf Anhieb. 😉

Jetzt ist auch Zeit, zu überprüfen, ob der Tank auch dicht ist und ihn „auszulitern“: 76.5 Liter. Nach drei Tagen voll stehen lassen: Kein Leak, auch nach Klopftest, gottlob! Das Benzin wird mit einer 12V Benzinpumpe umgepumpt, angeschlossen ist sie am Akku der Bohrmaschine.


Mechanische Tankuhr.

Nach dem Einbau des Tanks werden zuerst die Leitungen durchgespült, allfällige Schmutzpartikel dürfen unter keinen Umständen in den Motor gelangen.

Ein guter Moment, auch die vorgeschriebene Durchflussmessung zu machen: Es muss nachgewiesen werden, dass die Pumpe mit der tiefsten Schöpfleistung allein bei einem Anstellwinkel des Flugzeuges von mindestens 16° den Motor bei seiner Maximalleistung genügend mit Treibstoff versorgen kann. Vorschrift: Eine Pumpe muss 125% des Maximalbedarfs liefern. (Normalerweise sind beide Pumpen, mindestens für Start und Landung, eingeschaltet.)

Test bestanden, bestens erfüllt!

Um Entzugserscheinungen zu vermeiden, musste zwischendurch auch ein Flug mit dem Heli gemacht werden. (Hinterer Spizalpelistock, 3’006m, -2° C, praktisch windstill, 25. Januar 2020)

Das TIS ist auch o.k. (Traffic Information System)
Dies heisst nichts anderes, als dass das eingebaute Flarm (Link) rechts oben auch den Verkehr auf der Karte im EFIS anzeigt. (Zu Testzwecken wird ein entgegenkommendes Segelflugzeug simuliert, das AIR Traffic gerät bietet diese Mölichkeit)

„Du bist ja schon bald flugbereit?!“

Nein, nächste Arbeiten: Das Pneumatische system anschliessen (Staudruck und statischer Druck für das EFIS und das Stby-Instrument) Motorverkleidung anpassen, „Rumpf verheiraten“ d.h. Hinterteil mit dem Vorderteil verbinden, ganzer Rumpf für die Bemalung vorbereiten, Bemalung machen, Flügel montieren und die Einstellungen machen, die administrativen Unterlagen erstellen, Bremsöl einfüllen, erster Motorenstart, Zugleistung des Motors ermittel und dokumentieren, Wägung machen usw., usw.!

Und natürlich dann die Abnahme von den Spezialisten im EAS (link) und BAZL!