Sylvester 2019: Ein Abschlussflug im alten Jahr muss sein! Nebel im Speck, darum Start im nebelfreien Tösstal! Zum Glück habe ich einen fahrbaren Hangar!

Die letzte Landung vor dem Startort im Tösstal am letzten Tag vom Jahr 2019 fand in der Gegend vom Hörnli statt. Abendstimmung: Unten Nebel, oben fantastische Fernsicht! Dieser Moment muss genossen werden. Das schwarze Teil unter dem linken vorderen Fahrwerkbein ist der schon wieder verpackte Liegestuhl. Ich habe ihn an den Einstiegstritt angehängt, damit ich ihn sicher nicht liegen lasse.

Am nächsten Morgen im Unterland wie schon während der ganzen Woche dicker Nebel! Kann nicht sein, oben wunderbares Bergwetter und ich kann keinen Neujahrsflug machen!? Ich konsultiere die Webcam vom Flugplatz Bad Ragaz: Strahlender Sonnenschein! Ich rufe den Flugdienstleiter an: Kann ich mit meinem Lieferwagen vorfahren und von ihrem Flugplatz aus einen Flug machen? Ja, warum nicht, kommen sie vorbei, es ist schön bei uns! Eine Stunde später ist der Heli ausgeladen und bereit für den Start zu den bündner Gebirgslandeplätzen.

Auf dem Flug Richtung Madrisahorn darf ein Besuch in Furna nicht fehlen, hier das Börtji-Quartier.

Landung auf dem Madrisahorn, wäre gerne oben auf der Krete gelandet aber dort habe ich keinen sicheren Platz gefunden.

Weiterflug Richtung Corvatsch, hier Klosters.

Davos

„Samaden Info, abeam Piz Kesch, 11’00 feet, proceeding towards Berninapass.“
„HB-YNB good morning und e guets Nois, report when crossing completed.“
Und schon bald überfliege ich Pontresina.

Die bekanntesten Engadiner vor mir! Piz Palü, Piz Bernina, Piz Rosegg und im Vordergrund der Morteratschgletscher.

In Flugrichtung links der Berninapass mit dem zugefrorenen Lago Bianco.

Atemberaubend: Der Biancograt!

Biancograt: Respekt für die oder den, der die Kondition, das Können und den Mut hat, diesen Grat zu erklimmen!

Eindrücklich, diese Hängegletscher an der fast senkrechten Wand!

Hoffentlich bleibt der Gletscher noch lange an dieser Wand kleben!

Corvatsch, rechts vom Rotormast der Biancograt. So, hier gibts an der Sonne die erste Zigarre im neuen Jahr! Nach kurzer Zeit genüsslich an der Sonne realisiere ich, dass es langsam schattig wird. Welch ein Anfängerfehler: Ich habe den Lauf der Sonne falsch eingeschätzt, sie verschwindet hinter einem Bergkamm! Böse Zungen würden behaupten, gar nicht eingeschätzt, nur noch die Zigarre im G….gehabt! Was solls, frieren möchte ich hier nicht, ich lösche die Zigarre vorsichtig ab und versorge sie wieder im Alu-Röhrli und mache mich wieder startklar.

Am Silsersee vorbei fliege ich für Landungen zu den Gebirgslandeplätzen Fourclas Chamoutsch und Fourlas Grischa.

In Flugrichtung rechts St. Moritz, Celerina und Samedan.

Julierpass

Landwassertal mit Davos im Hintergrund.

Etwas, das man weniger kennt: Davos Wiesen.

Am Valbellahorn vorbei gehts Richtung Arosa. Ich sehe jetzt schon, der Landeplatz liegt im Schatten. Ich mache hier eine Landung, aber die Zigarre muss auch hier warten.

Bevor es Richtung Bad Ragaz geht, muss ich Medrigen noch sehen.

Links unten Landquart, rechts Malans, Maienfeld. Aber was ist hier falsch?
Richtig, Bad Ragaz liegt unter dem Nebel! Es ist ruhig auf der Flugplatzfrequenz. Ich rufe auf. Es bleibt ruhig. Da, es gibt jemand Antwort:
Ja, wir sind im Nebel.
Ich sage: Ich sehe beim Fläscherberg ungefähr auf dem Downwind eine Nebellücke, call you back when on Downwind.
Roger, passen sie auf die Hochspannungsleitungen auf!
Danke!

Tatsächlich habe ich beim Fläscherberg Bodensicht. Ich kann dort unter die Nebeldecke und zur Pistenschwelle 12 fliegen. Ab jetzt ist es einfach, am anderen Pistenende steht links mein Hangar. Der aufkommende Schatten auf dem Corvatsch und in Arosa haben mich vor einer Aussenlandung gerettet. Eine Stund später war die Lücke beim Fläscherberg auch geschlossen!
Beim Kaffee im Beizli nach dem Verladen bemerkt der Flugdienstleiter ganz nebenbei: Kommt hier in Bad Ragaz ganz selten vor und nur bei aufkommendem Nordwind, etwa 2-3 mal pro Jahr.
Die Zigarre wurde dann am Berchtoldstag auf der sonnigen Terrasse in Furna genüsslich doch noch fertig geraucht!