Der vorerst letzte Beitrag zum Thema RV12iS befasst sich mit der Fertigstellung des Projektes: Die beiden Rumpfteile zusammenfügen, Motor- und Heckverkleidung anpassen, Bemalung der letzten Teile, Endmontage, Wägung, Propeller-Zugtest und Umzug in den Hangar.

Die Anpassung der Motorverkleidung ist eine filigrane Arbeit: Muss doch am Schluss alles auf den Spinner passend aufgebaut sein und schön aussehen!

Die Heckverkleidung wird auch jetzt angepasst, obwohl die Befestigung der Verkleidung dann erst nach der Montage des Seitenleitwerkes gemacht wird.

Eine der wenigen Bauänderungen: Statt eines Gummischlauches wurde ein Stück Glasrohr eingebaut, somit kann man von aussen feststellen, wann der Tank wirklich voll ist. Als Pilot ist man darauf angewiesen, immer genau zu wissen, wieviel Treibstoff man hat. Eine klare Ausgangslage ist zu wissen, dass der Tank voll war.

Freundlicherweise hat mir mein Bauberater den Rumpfhinterteil aufbewahrt: Jetzt muss er in die Werkstatt zurückgeholt werden.

Die Verheiratung der beiden Rumpfteile ist ein wichtiger Arbeitsschritt. Man hofft natürlich, dass der Rumpf nachher immer noch Platz hat im Baulokal und man noch einigermassen vernünftig weiterarbeiten kann.

Die Reihenfolge muss zwingend eingehalten werden. Eindrücklich, wie genau die beiden Baugruppen zusammenpassen!

Einbau von Luftfilter und AAPTS Sensor in den Lufteinlass (misst Lufttemperatur und Luftdruck im Lufteinlass des Motors).

Heizung wird angeschlossen. Frischluft von aussen wird um den Auspufftopf geleitet, dort aufgewärmt und in die Kabine geblasen.

Nächster Milestone: Bemalung fertig machen. Der Rumpf darf noch nicht fliegen aber ein bisschen Autofahren! Die Fahrt geht wiederum zum Spritzwerk Thalmann nach Bülach.

Ich werde wiederum freundlich vom Chef (Roger Thalmann, rechts) und seinem Spezialisten (Tasim Hasani, links) erwartet.

Nach meinen wiederholten und intensiven Schleifarbeiten können dann die ersten Teile grundiert werden……..

…..und hier spritzt Tasim bereits den Rumpf und bald auch die Motoren- und Radverkleidungen.

Auch der Tankdeckel will orange sein!

Die Radverschalungen sind fertig.

…..und schon steht der Rumpf fertig bemalt in der Werkstatt.

Wieder zuhause beginnen die letzten Montagearbeiten. Der Rumpf muss vorne ca. 17 cm angehoben werden, dadurch kommt das Seitenleitwerk schadfrei unter der Toröffnung durch.

Die beiden sympatischen Beschrifterinnen sind da und machen ihre Arbeit fertig. Sie sind wirklich Spezialistinnen, kein einziges „Rümpfli“, nirgends!

Die Sitze und die Gurten sind eingebaut! Während der Covid 19 Virus langsam verschwindet, bereitet sich das Flugvirus mit grosser Geschwindigkeit aus!

Das Trimservo, fertig eingebaut und angeschlossen. Die Kontrolle, ob es sich jeweils in die gewollte Richtung verstellt, ist auch gemacht. Dies wird durch die Anzeige im Chockpit bestätigt.

Auffahrt, es gibt keinen besseren Tag, als heute einen werkstattfreien Tag zu machen und mit meiner Enkeltochter Lilly einen „Aufflug“ zum Hüfifirn/Planura zu machen! Für beide ein unvergessliches Erlebnis!

Mein RV12iS ist fertig: Die Wägung steht an. Der Bauberater, Daniel Schmid (links) und Ernst Baumgartner, Lobag, (rechts), helfen mir beim Umzug.

Für die Wägung darf ich in die Halle der Lobag. Ich bin sehr froh, kann doch die Wägung auch bei schönstem Wetter nicht draussen gemacht werden. Der kleinste Windzug würde das Resultat verfälschen.

Leergewicht ist 367 kg. Die Wägung wird 2x gemacht. Nach der ersten Wägung wird das Flugzeug für 10 Minuten von den Waagen geschoben und dann nochmals draufgestellt und gewogen. Kari Haller, Wägemeister EAS, ist sogar selber ein wenig überrascht: Zweimal das genau gleiche Resultat! 🙂

Als Zugabe offeriert er eine Wägung mit dem Piloten. Dieser ist ein wenig erstaunt, dass er soviel wiegt. Keine Diskussion: Die Waagen haben es bewiesen, sagt er, sie sind genau und wurden eben erst vom Eichmeister zertifiziert, wehrt sich Kari!

Der allererste Motorenstart: Nach 2 Sekunden Anlasser läuft er, Freude herrscht! (Die Seile sind für die anschliessende Zugmessung)

Nach dem ersten Standlauf und Zugtest (180kg) kann ich am 1. Juni 2020 pünktlich wie geplant in den Hangar einziehen.

Das Gras links und rechts des Taxiways zum Hangar ist zu hoch für einen Tiefdecker. Aber Hauptsache, der Flieger steht jetzt fertig im Hangar und ist bereit für die EAS- und BAZL-Abnahme!

Die Flügel sind auch da und der Flügelwagen wird dem nächsten RV12 Erbauer weitergegeben, er geht ins Appenzellerland, nach Teufen.

Nun steht mein RV12iS da, als wäre er immer hier gewesen! Im Februar 2018 wurden die ersten Bleche geliefert und jetzt ist er flugbereit, Freude und auch ein bisschen Stolz kommt auf!
Danke, Ernst, für deine Bereitschaft, deinen Trail aufzuhängen!

Herzlichen Dank gebührt auch meinem Bauberater Daniel Schmid! Seine professionelle Unterstützung, ob bei fachlichen Fragen oder mit der Aushilfe von fehlendem Werkzeug, habe ich sehr geschätzt. „Warum bist du nicht am Bauen?“ Die immer gleich lautende Frage, wenn ich mal nicht aus der Werkstatt das Telefon angenommen habe, verzeihe ich dir grosszügig(!) 🙂

Der nächste Beitrag wird sich mit der BAZL-Abnahme und mit dem Thema Erstflug und Testflüge befassen. Bis dann!