HeliDay Germany’s Einladung für das Fly-In an Pfingsten kann man nicht widerstehen. Am Abend vorher wird vollgetankt, der Zoll im Speck und in Leutkirch angemeldet und die ATC-Flugpläne erstellt.

Mit Google Earth verschaffe ich mir einen Überblick der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz, wer etwas mehr wissen will darüber: Link zu Wikipedia

Am Pfingstsamstag dann Abflug in der Speck, hier am Pfäffikersee entlang Richtung Hörnli, Romanshorn. Beim Überfliegen des Bodensees erinnere ich mich wieder an meine nigelnagelneue Schwimmweste zuhause! Ich beruhige mich mit der Tatsache, dass alle Motoreninstrumente perfekt Werte anzeigen.

In Leutkirch ist kein Zöllner da. Dafür löst dieses Bild eine leichte Traurigkeit aus: Wie kann man eine so alte und ehrwürdige Dame (Cessna) mit einem gebrochenen Fahrwerk einfach so Wind und Wetter ausgesetzt draussen liegen lassen!

Mit 20 Liter nachgetanktem Mogas starte ich nach einem feinen Kaffee Richtung Neumarkt in der Oberpfalz.

Das Schloss Lautrach befindet sich kurz nach dem Start am Flugweg und ich muss es unbedingt fotografieren, es ist mir bekannt als wunderschönes und ausgezeichnetes Seminar-Hotel! (Siehe Link Website)

Ich habe auf meinem Flug ca. 15 Knoten Rückenwind, ideale Bedingungen nicht nur für mich, denke ich, aber die Windräder stehen alle still. Ich weiss nicht warum. Kein Bedarf?

Der Verkehr rollt, aber die Windräder stehen!

Auch hier wird Strom produziert. Eines der vielen Kraftwerke an der Donau.

Ein kleiner Transport gefällig? Lastwagen hätte es genug!

Keine Kühe: Sonnenkollektoren-Park!

Einige Kollegen sind schon da! Mich beeindruckt der russische Mi-2 im Vordergrund! (Lesen Sie dazu im Wikipedia) Kürzlich hat die Mi-2 bei einem Film mitgemacht und wurde dazu extra umbemalt. Die Geschichten des Eigentümers waren einmalig und spannend. Ideal, um später den Abend ausklingen zu lassen. Schade, hat sich dann der Barkeeper gemäss unserer Meinung allzu früh und ohne unsere explizite Zustimmung selber in den Feierabend entlassen.

Bell 47: Der Inbegriff eines Helikopters! Auch dieser Bell 47 muss niemandem mehr beweisen, dass er fliegen kann!

Der Nachmittag vergeht bei schönstem Wetter und Fachsimpeln unter Freunden. Den Abend verbringen wir in einem wunderschönen Biergarten.

Den Rückflug plane ich wegen der Vorhersage von aufkommenden Gewittern in der Schweiz etwas früher. Um 14’00 Uhr möchte ich wieder zuhaus sein. Den Ausflugs-Zoll mache ich wiederum in Leutkirch. Parkieren darf ich im Gras neben der Cessna, gleich hinter der Mogas-Tankstelle. Tanke wieder 20 Liter, die Minimum-Menge, steht auf einem an der Tankstelle angeklebten Zettel.

Pünktlich gemäss Flugplan fliege ich dann um 13’00 Uhr weiter. Kurz nach dem Start melde ich mich bereits bei Zürich-Information. Ich sage ihr, dass ich via Langenargen, Romanshorn, Hörnli in die Speck fliegen werde und dabei +/- 3’000 Fuss einhalten werde. Ihre freundlich Antwort: „Roger, report Speck in sight“. Das nennt man Effizienz!

Bei Bischoffszell kenne ich doch den Weiler „Weideli, Hohentannen“, trotz bedecktem Himmel gelingt mir ein passables Bild. Leichte Regentropfen prallen auf meine Plexiglashaube, für sie kein Problem, aber ich weiss, die Eintrittskanten der Rotor- und Heckkrotorblätter haben es nicht gerne!

Das letzte Bild mache ich noch von Wil/SG. Die Landung dann pünktlich um 13h58. Ich ertappe mich dabei, dass es immer noch Freude bereitet, plus/minus 3 Minuten die Flugplanzeit einzuhalten! Dies obwohl ich alleine unterwegs bin und garantiert niemand den Anschlussflug verpassen würde!