Alle zwei Jahre, alternierend zum Helitreff Kehlheim in Deutschland, finden in Gmunden Oberösterreich die HeliDays Austria statt. Ein Besuch dieses Events war für mich ein langgehegtes Ziel.
Der Hinflug am Freitag, 7. September fand bei interessantem Wetter statt. Abflug und Ausflugszoll in der Speck um 1030 Uhr
Landung für die Zollabfertigung und Auftanken 55 Minuten später auf dem Flugplatz Kempten-Durach. Der Mann auf dem Turm hatte seinen Enkel dabei und meinte „heute läuft nicht viel, da haben wir etwas Zeit füreinander“.
Weiter gings dann Richtung Gmunden, hier an Bad Tölz vorbei, Erinnerungen tauchen auf…..
Anlässlich einem militärischen Fallschirmwettkampf (1974?) habe ich hier meinen ersten Deadcenter geholt. (Holzscheibe, 10cm Durchmesser, wenn man diesen bei der Ziellandung mit dem Fuss trifft, spricht man von einem Deadcenter, war damals noch etwas Spezielles, heute rechnen sie in Centimeter ab!)
Durchflug Kontrollzone Salzburg auf 3000Ft, das Wetter wird immer besser.
Nach weiteren 25 Minuten erreiche ich Gmunden mit dem Traunsee
Herzlich willkommen, Du bist der Erste heute! Landung 1510 Uhr. „Dies ist Dein Parkplatz für diese 3 Tage, wenn Du wegfliegst, komm bitte immer wieder auf die 22 zurück“
…aber es geht keine halbe Stunde und sie kommen alle! (AugustWestland AW109, 8-plätzig, 2 Triebwerke)
Hier auch das fabrikneue Modell Bell 505, er ist in diesen Wochen als Demonstrator auf Europa-Turnée
Am Samstag sind sie dann alle da, 60-70 Helikopter, eine super Stimmung auf dem Platz!
Für mich und für viele Helikopterfreunde der Helikopter schlichtweg: Bell 47, D-HWAL hat seinen Erstflug am 8. Dezember 1945 gemacht!
Ebenfalls ein Oldtimer: BO 105, wenn das Typenschild reden könnte………:
….dann wäre ich wahrscheinlich noch nicht zuhause….!
Das gleiche gilt für diesen Helikopter! Bristol Sycamore, 1957, heute im Besitz von Red Bull, einziges noch flugfähige Exemplar, dazu etwas mehr Informationen aus der Website Flying Bull:
Ihren Namen hat die Sycamore von der englischen Bezeichnung des Bergahorns. Weshalb? Wer sich die rotierende Bewegung eines vom Baum fallenden Ahorn-Samens vorstellt, weiß warum. Zudem bestehen die Rotorblätter aus australischem Ahornholz – was anfangs größte Bedenken bei Blacky Schwarz, dem Helikopter-Chefpiloten der Flying Bulls, auslöste. Aber der Reihe nach.
Zum Ende des zweiten Weltkriegs startete die Bristol Aeroplane Company in England die Entwicklung eines neuartigen Hubschraubertyps. Unter der Leitung des vor dem zweiten Weltkrieg nach England emigrierten Österreichers Raoul Hafner entstand der erste in Großbritannien gebaute Hubschrauber, dessen Prototyp Mk 1 1947 zum Jungfernflug abhob. 1949 folgte mit der Mk 2 die zweite Version, die nun über fünf Sitzplätze verfügte und mit einem 550-PS-starken englischen Alvis-Leonides-9-Zylinder-Sternmotor ausgestattet war. Der waagrecht liegend eingebaute Motor hinter der Rücksitzbank mag heute zweifellos ein ungewöhnlicher Anblick sein. Für seine Zeit aber war er völlig normal, denn Reihenmotoren konnten bis dato nicht ausreichend gekühlt werden. Ausgestattet wurde die Sycamore mit einem Dreiblatthauptrotor und einem Dreiblattheckrotor, die gemeinsam für einen vibrationsärmeren Lauf und verbesserten Wirkungsgrad sorgen, in der Konstruktion aber deutlich komplexer als Zweiblattrotoren sind. Die komplett aus Holz gefertigten Rotorblätter sind filigrane handwerkliche Meisterwerke. Der Hauptrotor wurde so konstruiert, dass die Blätter beiseite – d.h. in Richtung des Heckauslegers – geklappt werden können. So konnte auf Marineschiffen und im Hangar wertvoller Platz gespart werden.
Hafners Konstruktion wurde zu einem großen kommerziellen Erfolg. Mit seiner hochfesten Rumpfzelle aus Hydronalium (seewasserfeste Aluminiumlegierung), einer Spitzengeschwindigkeit von fast 200 km/h und einer Reichweite von rund 430 km war die Bristol 171 ihrer Zeit weit voraus. Luft- und Seestreitkräfte zahlreicher Länder wurden mit dem Hubschrauber ausgerüstet, später folgten Bestellungen für Seenotrettung und Passagiertransporte.
Das 1957 gebaute Exemplar der Flying Bulls diente als Militärhubschrauber in der deutschen Bundeswehr und wurde 1969 ausgemustert. Über mehrere Umwege gelangte die Maschine in die Schweiz zum Sammler und Hubschrauberenthusiasten Peter Schmidt. Der Besitzer eines Weinguts war es auch, der sich immens ins Zeug legte, sogar eine Sondergenehmigung der Königin von England höchstpersönlich erwirkte, damit die Sycamore die Farben ihrer Herkunft, der Royal Air Force (RAF), sowie die britischen Hoheitszeichen tragen durfte. Die Erlaubnis wurde unter der strengen Auflage erteilt, dass diese Sycamore der RAF immer nur Ehre erweisen dürfte. Kein Wunder, denn in Fliegerkreisen der traditionsbewussten Engländer gilt die Maschine fast als nationales Heiligtum.
Der sehnlichste Wunsch des früheren Eigentümers für seine Sycamore war, dass sie ihre Flugtauglichkeit behalten sollte. Nicht viele Liebhaber kamen dafür weltweit in Frage. Die vertrauensvolle Übergabe an die Flying Bulls erfolgte inklusive eines riesigen Bestands an Ersatzteilen, den der Vorbesitzer über die Jahre akribisch zusammengetragen hatte.
Bei Blacky Schwarz mischte sich zur Freude über das Unikat auch eine gewisse Portion Respekt. Sind die hölzernen Rotorblätter noch sicher und zuverlässig? Ein aufwendiger Test an der TU in Graz sollte Aufschluss geben. Das Ergebnis überraschte alle: Prädikat „wie neu“! Blieb das Erlernen der Flugeigenschaften. Nur: Mittlerweile gibt es keinen flugtauglichen Piloten mehr, der über eine gültige Lizenz für die Sycamore verfügt. Und so stellt die Bristol einen der erfahrensten Helikopterpiloten Europas vor eine Aufgabe, die er sich wohl selbst nicht mehr erträumt hätte: Vor der großen Grundüberholung wird Blacky Schwarz sich die Eigenheiten der Sycamore selbst beibringen müssen. Und die sollen es in sich haben. Der Hubschrauber mit seinem Rotorkreisdurchmesser von 14,8 m gilt als nicht einfach zu fliegender Helikopter. Wem aber sollte dieses Kunststück gelingen, wenn nicht dem frischgebackenen Weltmeister im Freestyle-Helikopterflug?
Rotorblatt aus verleimtem Ahornholz, über 60 Jahre alt!
Das Abendprogramm am Samstag fand dann bei fantastischem Wetter im Hafen von Gmunden statt.
Wahrzeichen von Gmunden: Wasserschloss Ort (Wikipedia)
Wasserauto, für einmal im Wasser unterwegs
…und schon beginnt die Airshow
….. Sonntagmorgen, schöne Stimmung mit vielen Besuchern.
Bald ist an den Heimflug zu denken. Hier der Abflug des Eurocopter 120B der Helialpin, früher BB Heli, via Salzburg nach Altenrhein
Auch mein Abflug ist geplant. Start um 1110 Uhr. Heute ist das Wetter wesentlich besser, hier wieder der Durchflug durch die Kontrollzone von Salzburg, ein ganz anderes Bild als beim Hinflug.
Links unten Gefängnis mit Fussballplatz? Bin nicht sicher, kann leider auch nicht fragen gehen, in Deutschland sind keine Aussenlandungen erlaubt……
Heute Kempten-Durach mit vollem Gartenrestaurant! Für mich heisst dies Flugplan machen, Tanken, Zolleinflug Speck aktivieren, Ausgangszoll und einen Kaffee geniessen. Abflug 1500 Uhr
Ciao Charly,
Habe mich schon über deine Abflugroute gewundert. Jetzt hast Du Klarheit geschaffen. Schön die Bilder all der Helikopter aus meiner Jugendzeit.
Gruss
Jörg
….big brother is watching you….. 🙂
Sali Charly
Fantastisch diese Bilder mit der interessanten Reportage dazu.
Herzlichen Dank und liebe Grüsse Albert
Eine RIESENFAMILIE, diese Heli-Piloten! Aber die Wasserflugzeuge sind auch beeindruckend.
Wäre doch auch noch etwas…….
Vielen herzlichen Dank für die wunderbare Reportage und liebe Grüsse,
Esther und Peter
Herzlichen Dank!
….Wasserfliegen in der Schweiz: Leider, leider nur sehr beschränkt möglich!
Liebe Grüsse und schöner Tag
Charly
Wieder sooo schön, lieber Charly! Da kriegt man die ganze herrliche Atmosphäre mit – und man freut sich mit Dir!
Quelle belle et intéressante journée!
Einfach wie immer superschön diese Fotoreportage. Vielen Dank und beste Grüsse Werner
Wie immer einfach superschön diese Fotoreportage. Vielen Dank und beste Grüsse Werner
Herzlichen Dank für die wunderschönen Aufnahmen.
Gruss, Ruedi
Einfach nur schön ! Ein wunderbares Treffen.
Gruss Meinrad
einfach schön ! vielen Dank.
mit bestem Gruss Ueli
Wie immer wunderschöne Fotos. Als Jugendlicher habe ich während einiger Jahre meine Sommerferien am Traunsee verbracht. Darum berühren die Bilder mein Herz und lösen viele schöne Erinnerungen aus. Am Traunsee habe ich damals auch das Jollen-Segeln erlernt.
Lieber Otto
Ja, da durftest Du die Ferien an einem wunderschönen Ort verbringen. Eine Gegend mit einer ganz besonderen Ausstrahlung und mit sehr herzlichen Menschen!
Liebe Grüsse und schöner Tag
Charly
Einmalig ein solches Treffen!
Gruss Viktor