Schottland – eine gemeinsame Reise mit Thomas Imthurn. Er mit seinem PNR3 und ich mit meinem RV12.
Unterwegs vom 23. – 27. Juni 2024. Wegen des Wetters mussten wir unseren Abflug um 2 Tage verschieben. Am Sonntag, nach dem mir der Flugdienstleiter im Speck das O.K. für den Start gegeben hatte, konnte ich endlich losfliegen. (LSZK vorher wegen Wasser auf der Piste nur Helikopterbetrieb erlaubt.)

Vaiana macht nur Sitzprobe, sie darf erst mitfliegen, wenn sie 1 Jahr alt ist. 🙂

Wettermässig spannend war der Überflug nach Grenchen. Wolkenuntergrenze gerade genügend um problemlos am Uto Kulm vorbeifliegen zu können. (Weil England nicht mehr im Schengenraum ist, mussten wir die Ausreise via einen offiziellen Zollflugplatz planen.)

Später wagte ich mich über die unterste Wolkenschicht, herrlich ruhig auf dieser Flughöhe. Im Hintergrund unter den Wolken der Hallwilersee.

Der Turm gab mir Green 3 als Parkplatz, „in front of the tower, to clear custom“, danke!

Kein Tanken. Ich hatte meinen kleinen Ferry-Tank mit ca. 30 Liter zusätzlichem Mogas als eiserne Reserve dabei.
Der Flugplatz Grenchen hatte die Ausreise hervorragend und zuverlässig organisiert. Nach der Ausweiskontrolle durch zwei freundliche Polizisten starteten wir nach Biggin Hill.

Planung Grenchen-Biggin-Hill, Flugzeit aktuell 3h29

Anfänglich noch etwas bewölkt flog ich schon bald an Luxeuil vorbei. (LFSX)

Saint Dizier / LFSI.

Reims / LFQA, das Wetter wurde immer besser!

Atlantik in Sicht!

Lydd, der Flugplatz wurde 1954 als Lydd Airport eröffnet. Er war ursprünglich als alternativer Flughafen für den Südosten Englands konzipiert, insbesondere für den Zugang zu Europa.

Landung in Biggin-Hill mit 12 Liter Rest-Fuel, Ferry-Reserve immer noch vollständig im Tank. Man rechne: Flug Speck-Grenchen 34 Minuten, Grenchen-Biggin-Hill 3h29, total Flugzeit 4h03.
Tankkapazität 76 Liter, Verbrauch 64 Liter, also ca. 16 Liter/Flugstunde, dies mit zwei Steigflügen, nicht schlecht, meine ich! 😉

Immigration erledigt, kurze Pause, Flugplan nach Norwich gemacht. Flugzeit noch 1h. Fünf Minuten nachdem wir den ATC Flugplan abgeschickt hatten, kam ein Anruf, dass wir unsere Daten dem Handling Agent Saxon Air in Norwich durchgeben sollen.
Erstes Learning: In England und Schottland immer genau prüfen, ob nicht PPR (Prior Permission Required) erforderlich ist, besser zumindest per eMail anmelden, noch besser sogar telefonisch.

ATC, am Funk immer die komplette Clearance wiederholen und bestätigen.
Und was genau bedeutet das Wort „Squawk Conspicuity“, wenn man am Funk verabschiedet und zum nächsten Sektor weitergereicht wird?

Habe ChatGPT gefragt, hier die Antwort:

„Squawk Conspicuity“ ist ein Begriff aus der Luftfahrt, der sich auf die Nutzung des Transponders eines Flugzeugs bezieht. Ein Transponder ist ein Gerät an Bord eines Flugzeugs, das Signale empfängt und sendet, um Informationen wie die Identität und die Höhe des Flugzeugs an die Flugverkehrskontrolle (ATC) zu übermitteln.
Squawk: In der Luftfahrt bedeutet „squawk“ das Einstellen eines bestimmten Codes auf dem Transponder. Dieser Code wird verwendet, um das Flugzeug auf den Radarschirmen der ATC eindeutig zu identifizieren.
Conspicuity: In diesem Kontext bedeutet conspicuity „Auffälligkeit“ oder „Sichtbarkeit“. Es bezieht sich darauf, dass das Flugzeug für die ATC leicht erkennbar ist.
Bedeutung von „Squawk Conspicuity“:
Wenn ein Pilot von der ATC die Anweisung erhält, „Squawk Conspicuity“ einzustellen, bedeutet dies, dass der Transponder des Flugzeugs auf einen allgemeinen, standardisierten Code eingestellt werden soll, der für die allgemeine Sichtbarkeit auf dem Radar sorgt.
In vielen Fällen bedeutet dies das Einstellen des Transpondercodes 7000 (in Europa), was den Flugverkehrskontrolleuren anzeigt, dass das Flugzeug unter Sichtflugregeln (VFR) fliegt und nicht einem bestimmten Flugplan oder einer bestimmten Anweisung folgt.
Anwendungsbeispiel:
Ein Pilot fliegt unter Sichtflugregeln (VFR) und erhält von der ATC die Anweisung „Squawk Conspicuity“. Der Pilot stellt dann den Transpondercode 7000 ein, um sicherzustellen, dass das Flugzeug auf den Radarschirmen der ATC deutlich sichtbar ist
Zusammenfassung
„Squawk Conspicuity“ bedeutet in der Luftfahrt, dass ein Flugzeug seinen Transponder auf einen allgemeinen Sichtbarkeitscode (oft 7000) einstellt, um sicherzustellen, dass es auf den Radarschirmen der Flugverkehrskontrolle leicht erkennbar ist. Dies ist besonders im Sichtflug wichtig, um die Sicherheit und das Situationsbewusstsein im Luftraum zu erhöhen.

Also: Squawk Conspicuity = Squawk 7000 🙂 so einfach ist das!! Jetzt kann ich das Wort sogar langsam auch aussprechen! 😉

Abflug nach Norwich, links die Stadt London……

….rechts die Themse-Mündung.

Pünktliche Landung in Norwich und Einweisung auf den Parkplatz durch Saxon Air.
Übernachtung im Hotel am Flugplatz.

Tagesziel am nächsten Morgen: Via Oban nach Kirkwall. Flugzeit 3h11.

Nach Abflug Norwich.

Drax Power Station bei Selby. Durch den Umbau wurde es zu einem der größten Biomassekraftwerke der Welt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen und der Unterstützung der Energiewende im Vereinigten Königreich.

Landschaft südlich von Oban.

Überflug Cumbrian Mountains im Lake District National Park. Höchster Punkt in dieser Gegend 978 m.ü.M

Wolkenbasis sinkt. Wir müssen tiefer fliegen.

Oban. Die Oban Distillery, eine der ältesten Whisky-Destillerien Schottlands haben wir leider verpasst. Ein Grund, wieder mal zu kommen, vielleicht ist ja dann das Wetter auch besser. 🙂

Auf dem RH-Downwind von Oban. Man beachte den Campingplatz im Long-Final Piste 18.
Oban Airport in Schottland ist ein regionaler Flugplatz, der eine wichtige Rolle in der Anbindung der Inseln und abgelegenen Gebiete an das Festland spielt.

Weiterflug nach Kirkwall. Was wir noch nicht wussten: Es gibt keine freien Hotelzimmer in Kirkwall, für die Einheimischen ist das jetzt ganz selbstverständlich, dass alles ausgebucht ist. Schade, habe ich diesmal auf die Mitnahme des Zeltes verzichtet.

Fort William, ein bekanntes Zentrum für Outdoor-Aktivitäten. Aufnahme nur für Andreas Isler gemacht!

Über dem Lochness-See, westlich von Inverness, 37 km lang und bis zu 230 m tief. Weltweit berühmt für die Legende des Loch Ness Monsters, das angeblich in den Tiefen des Sees leben soll. Es gibt zahlreiche Augenzeugenberichte und Spekulationen über die Existenz dieses mysteriösen Wesens.

Anflug Kirkwall. Kirkwall ist eine historische Stadt auf der Orkney-Insel Mainland in Schottland, bekannt für ihre mittelalterliche Architektur, ihre reiche Geschichte und ihre Rolle als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Orkney-Inseln. Mit ihrer gotischen Kathedrale (12. Jahrhundert), den historischen Palästen und einem aktiven Hafen ist Kirkwall nicht nur ein bedeutendes Handelszentrum, sondern auch ein beliebtes Ziel für Besucher, die die Geschichte und Kultur der Region erkunden möchten. Genau dies ist anscheinend der Grund, warum es in der ganzen Stadt keine Zimmer mehr gab, mit dem Bus mussten wir bis nach Stromness ausweichen um ein Zimmer zu finden.

Hotel in Stromness, 1901, im wahrsten Sinne des Wortes nur immer „sanft“ renoviert.

„Schön alt!“ Ein Hotel, in dem man am Abend vorher schriftlich bestellen muss, wenn man zu Frühstück ein Hot-Item, z.B. ein Spiegelei möchte.
Aber hat funktioniert und war sehr fein!

Hier wohnt jemand mit einem grünen Daumen, sonst ist das Städtchen menschenleer.

…hier auch! Respekt! In dieser rauhen Gegend einen solchen Garten zu haben, beeindruckt!

Der Hafen von Stromness, für mich ein Sehnsuchtsort, Aufnahme um 22:51 und nach dem Genuss der ersten Zigarre auf dieser Reise, immer noch hell!

Statue neben dem Stromness Hotel: Dr. John Rae war ein berühmter schottischer Arzt und Entdecker des 19. Jahrhunderts, der für seine Arktis-Expeditionen und seine Beiträge zur Erforschung des Nordens bekannt ist. Er wurde am 30. September 1813 in Orphir, Orkney geboren. Er studierte Medizin an der Universität Edinburgh. Dr. John Rae unternahm mehrere Expeditionen in die Arktis, wo er bedeutende geografische Entdeckungen machte. Er war einer der ersten Europäer, der die Nordwestpassage durchquerte, eine lange gesuchte Seeroute durch das arktische Kanada.
In Stromness und auf den Orkney-Inseln wird er als bedeutende Persönlichkeit in Erinnerung gehalten.

Am nächsten Morgen mit dem Bus via Kirkwall zum Flughafen. In der Nacht erreichte mich per Mail ein Sicherheitsbulletin von Van’s.
Auszuführen vor dem nächsten Flug! Die Anschlüsse des Steuers müssen überprüft werden. Eine fehlerhafte Installation hat in Amerika zu einem Unfall mit fatalen Folgen geführt.

Was hat er falsch gemacht?

Zum Glück habe ich Werkzeug dabei, muss die Anschlüsse vor dem Abflug nach Lamb Holm überprüfen.

Ich kann mich überzeugen: Habe alles richtig montiert vorgefunden. Freue mich auf den kurzen Flug nach Lamb Holm, südlich von Kirkwall.

Schöner Grasplatz mit zwei Pisten. Eigentümer und Halter Tommy ist sehr freundlich und hilfsbereit.

Humor haben sie auch, die Schotten. Bierteller im C-Büro.

Auf dieser Insel gibt es nur den Flugplatz und diese Kapelle, bekannt als „Italian Chapel“. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs von italienischen Kriegsgefangenen erbaut. Diese waren auf der Insel Lamb Holm interniert, während sie am Bau der Churchill Barriers beteiligt waren, einer Reihe von Dämmen, die die Einfahrt in die Scapa Flow sicherten.

Die Kapelle wurde hauptsächlich aus einfachen Materialien wie zwei Nissenhütten* errichtet, die durch Korridore verbunden und dann verkleidet wurden, um wie eine Kirche auszusehen. Die italienischen Kriegsgefangenen, die hauptsächlich Bauarbeiter und Künstler waren, schmückten die Kapelle mit erstaunlichen Wandgemälden, Skulpturen und Fresken, die biblische Szenen darstellen und eine ruhige und spirituelle Atmosphäre schaffen. Ein bemerkenswertes Beispiel für menschliche Kreativität und Resilienz unter schwierigen Bedingungen während des Krieges.
* Nissenhütte: Die Nissenhütte hat eine halbrunde oder ovalförmige Konstruktion, die aus gewölbten, verzinkten Stahlblechplatten besteht. Sie wurden entwickelt, um schnell und effizient montiert werden zu können, oft ohne schwere Maschinen.

Unser nächstes Ziel: Sherburn, Flugzeit 2h54.

Ein sympathischer Flugplatz mit viel Verkehrsaufkommen. Sogar UL91 bekommt man hier zu einem vernünftigen Preis.

Ein pensioniert Captain, jetzt noch als Fluglehrer tätig, nimmt uns freundlicherweise mit ins Hotel und holt uns am nächsten Morgen pünktlich wieder ab.

The Darrington Hotel. Auch hier Bettenmangel, alles ausgebucht, nur noch Doppelzimmer erhältlich. Ich habe sehr gut geschlafen und habe in der Nacht kein Sägen gehört. Die Aussage von Thomas am nächsten Morgen diesbezüglich war irgendwie nicht ganz klar und überzeugend. 😉

Nach einem würdigen Tagesabschluss kann man wirklich gut schlafen! 😉

So oder so, Thomas ist am nächsten Morgen top-fit für den Flug nach Guernsey!

Flugzeit: 2h54

Silverstone Circuit, in Northamptonshire. Wurde 1948 auf einem ehemaligen Militärflugplatz errichtet und ist seitdem eine der bekanntesten Motorsportstrecken der Welt.

Northampton liegt am Ufer des Flusses Nene und ist etwa 108 Kilometer nordwestlich von London gelegen.

…on your left Alderney in the dust….

Viel Verkehr im Anflug nach Guernsey, ich muss mehrere Kreise fliegen bis ich endlich in den Final 27 eindrehen darf.

Einquartiert im Hotel La Villette. ASG hat bis jetzt das beste Handling geleistet: Von der Einweisung auf das Vorfeld bis zum Transport ins und vom Hotel zurück, einfach grossartig!

Zollfreier Treibstoff, 48 Liter à ca. CHF 1.37, so günstig habe ich noch nie getankt!

Die Insel ist wunderschön grün, gute Busverbindungen in die Hauptstadt St. Peter Port.

Hafen St. Peter Port.

Am nächsten Morgen: Weiterflug nach Grenchen. 3h40.

Die Wetterbedingungen am Flughafen Special VFR. Die Wolkenuntergrenze auf 600 Fuss. 🙁

…aber bald wird es besser, Jersey auf der rechten Seite hat bereits herrliches Sommerwetter.

Wunderbares Wetter nach dem Crossing vom Kanal.

Später dann wunderschöne Gewitterwolken bis an den Jura:

Die Schwimmweste könnte ich jetzt eigentlich ausziehen 🙂

Hier fliegts an Neuchâtel vorbei für die Landung in Grenchen. Was habe ich gelernt? Beim nächsten Flug Guernsey-Grenchen würde ich die Strecke etwas nördlicher planen und via Bressaucourt einfliegen. Südlich davon hat es zuviele Sperrgebiete, die man umfliegen muss und Zeit kosten.

Nach Grenzkontrolle und Einreise Weiterflug nach Speck via Sektor East zur Landung auf der Piste 12. Flugzeit: 00h37.

Schottland, wirklich eine Reise wert, unvergesslich!